Law & Order
Symbole des Rechts, wie die Waage der Gerechtigkeit oder das Paragrahenzeichen stehen im Mittelpunkt der Arbeiten. In den Bildern wird augenzwinkernd und mit einem Schuss Humor gezeigt, wie unser ganzes Leben von Gesetzen begleitet, ja umstellt ist. Manchmal auch zu unser aller Leidwesen.
Uwe Tabatt setzt sich unter dem Titel Law & Order mit dieser Welt der Gesetze und Vorschriften ironisch und kritisch auseinander. Der Mensch im Paragrafendschungel ist sein Thema. Justiz und Recht werden von verschiedensten Seiten her in Szene gesetzt. Leitmotiv seiner surrealen Bilder ist das wohlbekannte Paragrafenzeichen. Mit diesem Paragrafenzeichen spielt der Künstler. Er nutzt es , um unsere Welt der Gesetze auf immer neue Weise zu deuten.
So kreist in dem Bild Sichtweise ein gigantisches Paragrafenzeichen unsere Erde: Unser Planet Erde im Netz der Gesetze. Tabatts Bilder zeigen das Labyrinth der Paragrafen und die Juristen gefangen im goldenen Käfig, der aus Paragrafen gewirkt ist. Rechtswege werden durch Verkehrszeihen symbolisiert oder Gesetzeshürden als endloser Hürdenlauf über Gesetzbücher visualisiert.
Tabatt zeichnet die Geschichte der Gesetzgebung nach, von den Zehn Geboten bis zur modernen Gesetzesflut: Sinnbildlich dargestellt von dem die Gesetzestafeln tragenden Moses, der noch aufrecht geht, bis hin zu dem unter der Last der Gesetze und Verordnungen zusammenbrechenden Menschen unserer Zeit. Das Bild trägt den ironisch-frechen Titel Evolution.
Und immer ist es das Paragrafenzeichen, das neue und überraschende Assoziationen weckt. Das Paragrafenzeichen, von dem der polnische Satiriker Stanislaw Jerzy Lec gesagt hat, das es selbst schon aussieht wie ein Folterwerkzeug. Besonders auffällig wird dies, wenn Tabatt die Faustregel, vielleicht genauer noch das Faustrecht darstellt: Das Paragrafenzeichen wird von einer hart zupackenden Faust zusammengedrückt. Deutlich sichtbar wird der letzte Tropfen des Rechts herausgequetscht.
Anregend ist es, Recht und Justiz aus ungewöhnlichen Blickwinkeln und mit den Augen des Künstlers zu betrachten.
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7. Oktober 2022